Stoedtner, Franz (1870-1946)

Name
Stoedtner, Franz
Lebensdaten
1870-1946
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1870
Geburtsort
Todesjahr
1946
Sterbeort
Biografische Angaben
Franz August Stoedtner wurde am 17. März 1870 in Berlin geboren. Sein Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte absolvierte er in Lausanne und Berlin. Im Jahr 1895 promovierte Stoedtner über Hans Holbein d. Ä. bei dem Kunsthistoriker und Publizisten Herman Grimm. Im selben Jahr gründete er das "Institut für wissenschaftliche Projection Dr. Franz Stoedtner" in Berlin. Stoedtners Intension war es, fotografische Aufnahmen in Form von Diapositiven als Bildmaterial für Vorträge und Publikationen und später auch im Rahmen denkmalpflegerischer Inventarisierungskampagnen oder als Unterrichtsmaterial für verschiedene Fachrichtungen zu produzieren und anzubieten. Zu diesem Zweck reiste Stoedtner selbstständig durch Deutschland und fertigte - zum Teil erstmalig - fotografische Dokumente von zahlreichen Kunst- und Bauwerken an. Er erwarb aber auch Aufnahmen von anderen Fotografen. Im Laufe der Zeit erweiterte Stoedtner das fotografische Angebot seines Instituts um Motive aus Naturwissenschaft, Medizin und Technik (mit Fotografien von Tieren, Pflanzenzeichnungen, anatomischen Modellen, Maschinen und Verkehrsbauten). Mit einem Bestand von rund 250 000 Negativen war das Institut für wissenschaftliche Projection Dr. Franz Stoedtner ein international führendes kommerzielles Bildarchiv. Im Rahmen seiner Firmentätigkeit publizierte Stoedtner etliche Handbücher und Kataloge. Ab 1898 beispielsweise erschienen Verkaufskataloge, die Stoedtner selbst als "Mustersammlung zu Lehrzwecken" bezeichnete und die sich als Handbücher großer Beliebtheit erfreuten. Stoedtner war Mitglied des Photographischen Vereins Berlin, der Deutschen Gesellschaft von Freunden der Photographie sowie, seit 1918, ständiges Mitglied der Preußischen Sachverständigen-Kammer. Daneben erhielt er zahlreiche Auszeichnungen: Im Jahr 1896 die Bronzemedaille der Internationalen Ausstellung für Amateur-Photographie, im Jahr 1904 die Landwehrdienstauszeichnung 2. Klasse, die Goldene Ehrenmedaille der Fachausstellung im Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig sowie die Goldmedaille der Weltausstellung in St. Louis. Franz August Stoedtner war drei Mal verheiratet, zuletzt mit der Kunsthistorikerin und Hochschullehrerin Ottilie Rady, die nach Stoedtners Tod die Geschäfte des Instituts Stoedtner bis zur Übernahme durch Heinz Klemm weiterführte. Aus erster und zweiter Ehe hatte Stoedtner zwei Kinder. Er verstarb am 14. Januar 1946 in Berlin an den Folgen einer Lungenentzündung.
Beruf / Funktion
Lichtbildverleger
Kunstwissenschaftler
Fotograf
Beziehung zu Körperschaften
Art der Beziehung
Institut für wissenschaftliche Projektions-Fotografie (Berlin)
Art der Beziehung
Lichtbildverlag Doktor Franz Stoedtner (Düsseldorf)
Andere Namen
Stoedtner, Franz August
Franz
Stoedtner
Bemerkungen (öffentlich)
Fotografiesammler
Quelle für Namensansetzung
NUC pre 56
Vorlage
Deutsche Biografie [online]: https://www.deutsche-biographie.de/sfz127566.html#ndbcontent_leben (Stand: 03.12.2018)