Schmidt, Friedrich von (1825-1891)

akademischer Titel: Prof.

Der Architekt Friedrich Schmidt, ab 1886 Friedrich Freiherr von Schmidt, wurde am 22.10.1825 in Frickenhofen, das heute zur Gemeinde Gschwend gehört, geboren. Von 1840 bis 1843 absolvierte er ein Studium am Polytechnikum in Stuttgart sowie eine Steinmetzlehre. 1843 trat er in die Dombauhütte in Köln ein, wo er schließlich Werkmeister wurde. Ab 1847 war er im Bereich des Sakralbaus immer wieder an zahlreichen Entwurfs-, (Um-)Bau- und Restaurierungsprojekten beteiligt. 1848 legte er die Meisterprüfung als Maurer und Steinmetz ab, 1856 die Baumeisterprüfung an der Berliner Bauakademie. Ab 1851 leitete er eine eigene Baufirma. 1855 gewann er den Wettbewerb zur Wiener Votivkirche. 1857 wurde er durch das Einwirken von Erzherzog Ferdinand Maximilian an die Akademie in Mailand berufen, wo er bis 1859 für den Bereich der mittelalterlichen Architektur zuständig war. Noch im selben Jahr konvertierte er zum Katholizismus. Daraufhin kam er als Professor für mittelalterliche Baukunst an die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1865 leitete er dort bis zu seinem Tode die Architekturschule und war zeitweise sogar Rektor der Akademie. 1860 wurde er Mitglied der Baukommission des Stephansdoms sowie der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale. 1862 wurde er mit der Oberleitung der Bauhütte von St. Stephan und dem Vorsitz des Vereines Wiener Bauhütte betraut. 1863 wurde er Dombaumeister von St. Stephan. In den folgenden Jahren war er immer wieder im Vorstand des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein vertreten. 1872 wurde er mit der Royal Gold Medal ausgezeichnet. Von 1866 bis 1870 war er Mitglied des Wiener Gemeinderats. 1883 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt, 1886 in den Freiherrnstand erhoben. Ab 1889 war er Mitglied des Herrenhauses. Friedrich von Schmidt verstarb am 23.01.1891 in Wien.