Lützow, Carl von (1832-1897)

akademischer Titel: Prof. Dr.

Carl von Lützow wurde am 23.12.1832 in Göttingen geboren. Er wuchs als Sohn des mecklenburgischen Kammerherrn und Schlosshauptmannes Carl von Lützow (1794–1868) in Schwerin auf, wo er auch das Gymnasium besuchte. Ab 1851 studierte er klassische Philologie und Archäologie in Göttingen. 1854 wechselte er nach München. Zusammen mit seinem Freund Karl Lemcke (1831-1913) und anderen gründete er dort den Dichterkreis „Die Krokodile“, im Rahmen dessen er den Spitznamen „Biber“ bekam. 1856 promovierte er und ging dann zum Studium der dortigen archäologischen Sammlungen nach Berlin, wo er den Kunsthistoriker Wilhelm Lübke (1826-1893) kennen lernte und sich zusammen mit diesem auf eine Studienreise nach Italien begab. Weitere Reisen nach Frankreich und England folgten. 1858 habilitierte er in München mit einer Arbeit über die Geschichte des Ornaments an bemalten griechischen Tongefäßen. Daraufhin wurde Carl von Lützow Privatdozent. 1863 ging er nach Wien, wo er zunächst als Privatdozent an der Universität tätig war. 1864 wurde er Dozent für Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie Leiter der Bibliothek und der Kupferstichsammlung. Schließlich berief man ihn in den Vorstand der Akademie. 1867 wurde er zum außerordentlichen und 1882 zum ordentlichen Professor der Kunstgeschichte an der Technischen Hochschule Wien ernannt. Er war mit dem Verleger Ernst Arthur Seemann (1829–1904) in Leipzig befreundet und gab ab 1863 bis zu seinem Tode in Seemanns Verlag die Zeitschrift für Bildende Kunst mit dem Beiblatt Kunstchronik heraus. Carl von Lützow verstarb am 22.04.1897 in Wien.