Putz, Leo (1869-1940)

Name
Putz, Leo
Lebensdaten
1869-1940
Geburtsjahr
1869
Geburtsort
Todesjahr
1940
Sterbeort
Biografische Angaben
Leo Putz wurde am 18. Juni 1869 in Meran, Südtirol als Sohne von Franz Putz (1824-94) des Bürgermeisters und Kurvorstehers in Meran geboren. Den ersten Zeichenunterricht erhielt Putz seit 1886 in München bei seinem Stiefbruder, seit 1888 war er Schüler von Gabriel von Hackl (1843-1926) an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1889 und 1896 hielt er sich in Dachau bei Adolf Hölzel (1853-1934) und dessen "Neu-Dachauer Kreis" auf, dessen Einfluss bestimmend für Putzs Freiluftmalerei wurde. 1891 studierte er an der Pariser Académie Julian bei Bouguereau und Constant und arbeitete nach seiner Rückkehr noch ein Jahr bei Paul Höcker (1854-1910) in München. Seit 1895 lebte Putz als freier Maler in München und stellte erstmals mit Erfolg in der "Sezession" aus, wo er im folgenden Jahr mit seinem großen Gemälde "Vanitas" Aufsehen erregte. In seinen zahlreichen zeichnerischen Arbeiten für die Zeitschrift "Jugend" griff er Anregungen aus Rokoko und Biedermeier sowie Märchenmotive auf und nutzte sein Talent für Karikaturen. 1899 wurde Putz eines der Gründungsmitglieder der Künstlervereinigung "Die Scholle", die fast alle dem Schülerkreis Höckers entstammten und maltechnisch stark von Wilhelm Trübner geprägt waren.. Die symbolistische Seite des Jugendstils, von Stuck beeinflusst, zeigen Putzs anthropomorphe Schneckenbilder. 1904 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit. Kurz nach 1900 löste er sich vom Jugendstil und gelangte zwischen 1902 und 1914 mit neoimpressionistischen Freilichtbildern, die vor allem in Hartmannsberg am Chiemsee entstanden, zu seinem Reifestil. Ab 1917 lebte er in Gauting im Landkreis Starnberg. 1928 reiste Putz mit seiner Familie nach Brasilien, wo er unter dem Einfluss des tropischen Lichts erneut seinen Stil änderte. Nachdem er die anfänglich dort geschaffenen Bilder nahezu alle vernichtet hatte, fand er zu einem gemäßigten Expressionismus unter dem Einfluss von Gauguin und den Brücke-Malern. 1930 folgte eine Reise nach Argentinien, 1931 übernahm Putz eine Professur an der Escola Nacional de Bellas Artes in Rio de Janeiro an. Im Januar 1933 kehrte er nach Europa zurück, wo er noch in München und Stuttgart ausstellen konnte, ehe er 1937 aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen wurde. Putz zog sich nach Meran zurück, wo er bis zu seinem Tod am 21. Juli 1940 Landschafts- und Blumenmotive malte und zeichnete.
Beruf / Funktion
Künstler
Maler
Illustrator
Andere Namen
Leo
Putz
Quelle für Namensansetzung
M
DbA
NDB/ADB-online