Storch, Karl (1864-1954)

Karl Storch wurde am 28.1.1864 in Segeberg als Sohn des Kaufmanns Friedrich Storch und dessen zweiter Ehefrau Christine, geb. Brinckmann, geboren. Von 1879 bis 1882 absolvierte er eine Drogistenlehre im väterlichen Geschäft und setzte danach die kaufmännische Ausbildung in einer großen Drogen- und Farbenhandlung in Kiel fort. Er malte und zeichnete in seiner Freizeit und machte Studien in der Kieler Kunsthalle. Ab April 1883 begann er an der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Berlin zu studieren, u.a. bei Franz Skarbina (1849-1910), Eugen Bracht (1842-1921), Carl Gustav Hellqvist (1851-1890) und Paul Meyerheim (1842-1915). 1888 brach er das Studium ab und schlug sich in Berlin als Maler und Illustrator durch. Ab März 1890 war er für zwei Jahre Meisterschüler von Paul Meyerheim (1842-1915). Im April 1892 machte er sich in Berlin als Porträt- und Genremaler selbständig, verdiente seinen Lebensunterhalt jedoch in erster Linie als Illustrator. Im Mai 1893 heiratete er Margarethe Breckwoldt. Drei Kinder aus dieser Ehe überleben. Ab April 1898 lehrte er an der privaten Akademie Fehr in Berlin. Storch gehörte zu den Mitbegründern der 1898 ins Leben gerufenen Berliner Secession und nahm an den ersten drei Ausstellungen dieser Künstlergruppe teil. Er trat vor Februar 1902 wieder aus der Berliner Secession aus. Im Sommer 1902 wurde er durch seinen Freund Ludwig Dettmann (1865-1944), der seit 1901 als Direktor der Königlichen Kunstakademie in Königsberg mit großem Elan die Erneuerung des Lehrkörpers betrieb, als Künstlerischer Leiter der neu eingerichteten Zeichenlehrerabteilung berufen. Im Juni 1908 wurde er zum Professor ernannt. Im April 1929 trat er in den Ruhestand. Nach der Bombardierung Königsbergs im August 1944 , bei der sein Wohnhaus verschont wurde, zog er für 6 Wochen zu Bekannten nach Waldau. Im November kam er als Flüchtling in Bad Segeberg an, wo er im Februar 1954 verstarb.