Bruckmann, Elsa (1865-1946)

Name
Bruckmann, Elsa
Lebensdaten
1865-1946
Geburtsjahr
1865
Todesjahr
1946
Biografische Angaben
Elsa Prinzessin Cantacuzène wurde am 23. Februar 1865 in Gmunden in Österreich als Tochter des königlich-bayerischen Ulanenoffiziers Fürst Theodor Cantacuzène aus dem alten byzantinischen Adelsgeschlecht Kantakuzenos (Zweig Cantacuzino) geboren. 1893 1 lernte sie den jungen Hugo von Hofmannsthal kennen, mit dem sich eine schwärmerische aber letztlich unglückliche Beziehung entwickelte. 1898 heiratete sie den Münchner Verleger Hugo Bruckmann. Mit einer Autorenlesung Houston Stewart Chamberlains aus seinem antisemitischen Buch "Grundlagen des XIX. Jahrhunderts" eröffnete Elsa Bruckmann am 26. Januar 1899 ihren Münchner Salon, der sich zu einem wichtigen Treffpunkt gesellschaftlich einflussreicher Personen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst entwickelte und den sie bis zum Tod ihres Ehemannes im Jahr 1941 führte. Die Treffen fanden immer freitags statt, zunächst im Verlagshaus in der Nymphenburger Straße 86, ab 1908 im Prinz-Georg-Palais am Karolinenplatz 5 und ab 1931 in der Leopoldstraße 10. Zu den Gästen zählten Wissenschaftler wie Norbert von Hellingrath, Rudolf Kassner, Adolf Furtwängler, Heinrich Wölfflin und Hugo von Tschudi, die Architekten Rudolf Alexander Schröder, Richard Riemerschmid und Paul Ludwig Troost, Wirtschaftsführer wie Emil Kirdorf und Dichter, wie etwa Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Stefan George nebst Mitgliedern des sogenannten George-Kreises, wie Alfred Schuler und Ludwig Klages. Obwohl Elsa Bruckmann schon früh deutschnational und antisemitisch eingestellt war, verkehrten in ihrem Salon in den ersten zwei Jahrzehnten seines Bestehens auch Reformer und Linksliberale, wie etwa Harry Graf Kessler und Intellektuelle, die später wegen ihrer jüdischen Abstammung verfolgt wurden, wie der ebenfalls zum George-Kreis zählende Karl Wolfskehl. 1920 erlebte Bruckmann Adolf Hitler bei einer Parteiveranstaltung im Zirkus Krone. Völkisch und revisionistisch gesinnt, suchte sie den persönlichen Kontakt und zog ihn bald in ihren gesellschaftlichen Kreis. Sie besuchte ihn mehrmals im Gefängnis Landsberg, wo er wegen des Hitler-Ludendorff-Putsches in Festungshaft saß. Unmittelbar nach seiner vorzeitigen Haftentlassung stattete Hitler am 23. Dezember 1924 den Bruckmanns einen Besuch ab. Elsa Bruckmann führte ihn in ihren Salon ein, wo von nun an er und weitere Nazigrößen, wie Rudolf Heß, Alfred Rosenberg und Baldur von Schirach den Ton angaben. Das Ehepaar Bruckmann gehörte zu den einflussreichen Förderern Adolf Hitlers, indem sie ihn in die gehobene Münchner Gesellschaft einführten. Elsa Bruckmann trat im Juni 1932 der NSDAP bei. Ihr Parteieintritt wurde auf Anweisung Hitlers auf den 1. April 1925 zurückdatiert, da sie bereits 1925 die Aufnahme in die Partei beantragt, dann jedoch auf Wunsch Hitlers, welcher meinte, dass sie der Partei zunächst als nicht offizielles Parteimitglied nützlicher wäre, auf die Aufnahme zunächst verzichtet hatte. 1933 löste Bruckmann die auf Grund ihrer jüdischen Herkunft zum Rücktritt gezwungene Ida Dehmel als Vorsitzende der GEDOK ab. Ab 1928 förderte das Ehepaar öffentlich die Nationalsozialistische Gesellschaft für deutsche Kultur. Elsa Bruckmann am 7. Juni 1946 in Garmisch-Partenkirchen.
Andere Namen
Cantacuzène, Elsa (Früherer Name)
Bruckmann-Cantacuzène, Elsa
Cantacuzène, Elsa Bruckmann-
Bruckmann Cantacuzène, Elsa
Elsa
Bruckmann
Quelle für Namensansetzung
LoC-NA