Panofsky, Erwin (1892-1968)

Name
Panofsky, Erwin
Lebensdaten
1892-1968
Geburtsjahr
1892
Geburtsort
Todesjahr
1968
Biografische Angaben
Erwin Panofsky, der innerhalb der Kunst- und Kulturwissenschaften vor allem durch die Entwicklung einer dreistufigen ikonologischen Methode zur Bildinterpretation einen hohen internationalen Bekanntheitsgrad erlangt hat, wurde am 30.03.1892 als ältester Sohn des Kaufmanns Arnold Panofsky und der jüdischen Bürgerstochter Cäcilie Solling in Hannover geboren. Ab dem Sommersemester 1910 studierte er zunächst Jura, wechselte aber schon bald nach Studienbeginn in die Fachbereiche Kunstgeschichte, Philosophie und Historische Hilfswissenschaft. Er studierte in Berlin, München und Freiburg bei Heinrich Wölfflin, Edmundt Hildebrandt, Werner Weisbach und Adolph Goldschmidt. 1914 schloss Panofsky sein Studium mit einer (1915 veröffentlichten) Dissertationsschrift über das Verhältnis Dürers zur italienischen Kunsttheorie mit dem Titel "Die theoretische Kunstlehre Albrecht Dürers" in Freiburg bei Prof. Dr. Wilhelm Vöge ab. Kurz zuvor hatte er mit einer Arbeit zum selben Thema den ersten Preis der Grimm-Stiftung gewonnen. Sechs Jahre später - im Jahr 1920 - habilitierte sich Panofsky mit einer Abhandlung über "Die Gestaltungsprincipien Michelangelos besonders in ihrem Verhältnis zu denen Raffaels". Sie galt bis zu ihrem Wiederauffinden in einem Tresor im Keller des Münchner Zentralinstituts für Kunstgeschichte im Jahr 2012 als verschollen. Von 1921 bis 1926 lehrte Panofsky als Privatdozent am damals neu gegründeten Kunsthistorischen Seminar der Hamburgischen Universität, bevor er dort im Jahr 1927 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. In Forschung und Lehre erfuhr er große Unterstützung von Seiten der kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg und dessen damaligem Leiter Fritz Saxl. Zusammen mit u.a. Aby Warburg, Fritz Saxl und Ernst Cassirer begründete Panofsky die Hamburger Kunsthistorische Schule. Panofskys Hamburger Zeit endete mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Erlass des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums im Jahr 1933. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er noch im selben Jahr als "Nichtarier" aus der Universität Hamburg entlassen. 1934 emigrierte Panofsky in die USA, nachdem er von 1931 bis 1933 bereits als Gastprofessor an der New York University tätig war. Im Jahr 1935 wurde er an das erst 1930 gegründete Institute for Advanced Study in Princeton (New Jersey) berufen, wo er bis 1962 als Professor tätig war. Im Zuge dieses Angebots lehnte Panofsky Rufe an die University of Chicago und die New York University ab. 1936 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Utrecht. Seit 1948 war Panofsky gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences. Während seiner langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit in den USA leistete Panofsky einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau der damals in den USA noch wenig etablierten Disziplin Kunstgeschichte. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1962 wurde Panofsky zum Samuel F.B. Morse Professor of the Literature of the Arts and Designs an der New York University berufen. Erwin Panofsky verstarb am 14.03.1968 in Princeton.
Beruf / Funktion
Kunsthistoriker
Schriftsteller
Beziehung zu Körperschaften
Art der Beziehung
Institute for Advanced Study
Andere Namen
Synkop A. F. (Pseudonym)
Panofski, Ervin
Panofsky, E.
Erwin
Panofsky
Quelle für Namensansetzung
M
LCAuth
Biogr. H Emigr.
http://www.deutsche-biographie.de/sfz74473.html
http://www.deutschlandradiokultur.de/wiederentdeckte-habilitationsschrift-erwin-panofsky.1270.de.html?dram:article_id=312069