Haeckel, Ernst (1834-1919)

Ernst Haeckel wurde am 16. Februar 1834 in Potsdam als Sohn des preußischen Oberregierungsrats Carl Haeckel und dessen Frau Charlotte (geb. Sethe) geboren. Ein Jahr nach seiner Geburt zog die Familie nach Merseburg, einer kleinen Provinz in Sachsen, wo Haeckel das örtliche Domgymnasium besuchte und schon früh in Kontakt mit naturwissenschaftlichen Schriften, u. a. von Matthias Jacob Schleiden, Alexander von Humboldt und Charles Darwin kam. Ab 1952 nimmt er auf Wunsch seiner Eltern ein Medizinstudium an den Universitäten in Berlin/Würzburg und Wien auf. 1856 arbeitete er als Assistent bei dem Medizinprofeesor Rudolf Virchow in Würzburg. Ein Jahr später erfolgte die Promotion, worin er sich über das Gewebe von Flusskrebses beschäftigte. Im Jahr darauf absolvierte Haeckel erfolgreich sein Staatsexamen, gibt jedoch im Folgenden seine Medizinlaufbahn auf, um sich intensiv der vergleichenden Anatomie und Zoologie widmen zu können. In den kommenden zwei Jahren erfolgte eine Studienreise nach Italien, bei der er verschiedene neue Tierarten entdeckte. Nach seiner Rückkehr 1861 habilitiert sich Haeckel mit einer Arbeit über die Ordnung von Rhizopoden an der Universität Jena. 1862 wird Haeckel zum außerordentlichen Professor an der Medizinischen Fakultät für vergleichende Anatomie in Jena berufen und heiratet im gleichen Jahr am 18. Augst seine Cousine Anna Sethe, welche zwei Jahre später verstirbt. In den kommenden Jahren veröffentlicht Haeckel zahlreiche fachzoologische Werke, insbesondere über die Morphologie und Entwicklungsgeschichte der niederen Seetiere. 1867 heiratete Haeckel in zweiter Ehe die Professorentochter Agnes Huschke. Ab 1869 erfolgen weitere zahlreiche Foschungsreisen. Haeckel leistet Pionierarbeit auf dem Gebiet der Evolutionsgeschichte von Mensch und Tier, die er in den kommenden Jahren in zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Kongressen darlegt. Haeckels Emeritierung erfolgt 1909. Am 21. April 1915 stirbt Heackels Ehefrau. Haeckel selbst stirbt am 9. August 1919 in seiner Villa Medusa in Jena und vermacht seinen gesamten umfangreichen Nachlaß der Universität in Jena.