Martin, Kurt (1899-1975)

Name
Martin, Kurt
Lebensdaten
1899-1975
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1899
Geburtsort
Todesjahr
1975
Sterbeort
Biografische Angaben
Kurt Martin wurde am 31. Januar 1899 in Zürich geboren. Nach dem Abitur 1917 war er als Soldat in Frankreich und zuletzt in Freiburg im Breisgau eingesetzt. 1920 nahm er dort sein Studium der Kunstgeschichte und Philosophie auf, wechselte 1924 nach München und wurde dort 1927 mit einer Arbeit über die "Nürnberger Steinplastik im 14. Jahrhundert" promoviert. Er begann daraufhin ein Volontariat an der Mannheimer Kunsthalle, wo Gustav Friedrich Hartlaub (1884 - 1963) sein Interesse an zeitgenössischer Kunst förderte. Im selben Jahr noch wechselte er zum Badischen Landesmuseum nach Karlsruhe, wo er publizistisch und kuratorisch tätig war. 1934 ernannte man den damals 35jährigen zum Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die er zunächst renovieren und neu ordnen ließ. Ebenfalls seit 1934 leitete er das neu gegründete Badische Armeemuseum. Daneben hatte er Lehraufträge an den Universitäten Heidelberg und Straßburg sowie an der Technischen Hochschule Karlsruhe übernommen. Seit Juli 1940 war er als "Staatlicher Bevollmächtigter für die Kunstsammlungen im Elsaß" in der neu geschaffenen Generaldirektion der oberrheinischen Museen in Straßburg für die Bergung der teils wegen Luftangriffen gefährdeten Museumsbestände und kirchlichen Kunstwerke im Elsass zuständig. Nach dem Krieg wurde er in beiden Besatzungszonen Badens - also von den Franzosen wie Amerikanern - zur Wiederherstellung des Kulturbetriebs eingesetzt. Er trat schon früh für einen internationalen Künstleraustausch ein, auch war er der erste, der 1951 eine Museumsabteilung für Kunstpädagogik nach amerikanischem Vorbild einrichtete. Martin war Mitbegründer des International Council of Museums (ICOM) und 15 Jahre Leiter von dessen deutschem Nationalkomitee, zudem gehörte er zu den Mitbegründern der Kasseler documenta und war viele Jahre Mitglied des documenta-Rates. 1956 wechselte er als Direktor zur Karlsruher Akademie der Künste. Ein Jahr später wurde er zum Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München berufen. In der Zeit ab 1948 bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1975 war er Mitglied des Verwaltungsrats des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Er verstarb am 27. Januar 1975 in München.
Beruf / Funktion
Kunsthistoriker
Andere Namen
Kurt
Martin
Quelle für Namensansetzung
Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1961, S. 1274.