Kandinsky, Wassily (1866-1944)

Name
Kandinsky, Wassily
Lebensdaten
1866-1944
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1866
Todesjahr
1944
Biografische Angaben
Wassily Kandinsky wurde im Dezember 1866 in eine wohlhabende Teehändlerfamilie aus Moskau geboren, die bald nach Odessa zog. Er erhielt schon im Kindesalter Zeichen- und Malunterricht. Nach einem erfolgreichen Studium der Rechtswissenschaften mit Promotion an der Universität in Moskau von 1886 bis 1896, entschied er sich für die Malerei und zog nach München, wo er zunächst von 1897 bis 1899 an der privaten Malschule von Anton Azbé und ab 1900 an der Kunstakademie München bei Franz von Stuck studierte. 1901 war er Mitbegründer der Künstlergruppe Phalanx, die sich 1904 wieder auflöste. Während des Unterrichts an der zur Gruppe gehörenden "Schule für Malerei und Aktzeichnen", begegnete er Gabriele Münter, die seine Lebensgefährtin und Verlobte wurde. In den Jahren 1903 bis 1904 machte er Reisen nach Italien, in die Niederlande und nach Nordafrika sowie nach Russland. Ab 1904 war er im Salon d'Automne in Paris vertreten. Durch die Zusammenarbeit von Münter und Kandinsky mit Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky im Jahr 1908 in Murnau entwickelten sich erste expressionistische Tendenzen. Im selben Jahr lernte Kandinsky Rudolf Steiner kennen, dessen Theosophie und Anthroposophie sein späteres Schaffen beeinflussen sollte. 1909 übernahm Kandinsky den Vorsitz der Neuen Künstlervereinigung München (N.K.V.M.). Da es in der N.K.V.M. wegen Kandinskys immer abstrakter werdender Malerei zu Unstimmigkeiten gekommen war, legte er im Januar 1911 den Vorsitz nieder und trat Ende des Jahres ganz aus dem Verein aus. Am 18. Dezember 1911 wurde die erste Ausstellung der Redaktion "Der Blaue Reiter" in der Galerie Thannhauser in München eröffnet. Begleitend zur Ausstellung erschien Kandinskys Buch "Über das Geistige in der Kunst, insbesondere in der Malerei". Der Almanach "Der Blaue Reiter" erschien ein halbes Jahr später im Piper Verlag. 1913 war Kandinsky in der Armory Show in New York und im Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin vertreten. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges floh er mit Gabriele Münter in die Schweiz und ging daraufhin alleine nach Moskau. Kandinsky erhielt verschiedene Professuren. Er übernahm 1920 die Leitung des Instituts für Künstlerische Kultur in Moskau, wo er auf die führenden Künstler der russischen Avantgarde wie Malewitsch, Tatlin und Rodtschenko traf. Mit seiner Frau Nina reiste Kandinsky 1921 aus Russland nach Berlin aus. Er folgte 1922 dem Ruf von Walter Gropius und nahm eine Lehrtätigkeit am Bauhaus in Weimar auf, die er bis 1933 behielt. 1924 gründete er mit Lyonel Feininger, Paul Klee und Alexej von Jawlensky die Künstlergruppe "Die Blaue Vier". 1929 fand seine erste Einzelausstellung von Aquarellen und Zeichnungen in der Galerie Zack in Paris statt. Das Ehepaar Kandinsky emigrierte 1933 aus Deutschland und ließ sich in Frankreich nieder. 1934 nahm Kandinksy an der Ausstellung der Künstlerbewegung Abstraction-Création in Paris teil. 1936 folgte die Teilnahme an den Ausstellungen "Abstract and Concrete" in London und "Cubism and Abstract Art" in New York. 1937 wurden 57 seiner Werke in deutschen Museen von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und 14 in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München gezeigt. Im selben Jahr beteiligte er sich an der Pariser Ausstellung "Origines et Dévellopment de l'Art International Indépendant" im Musée Jeu de Paume. 1944 fand seine letzte Ausstellung zu Lebzeiten in Paris statt. Kandinsky starb am 13. Dezember desselben Jahres in Neuilly-sur-Seine.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Andere Namen
Kandinsky, Wassily
Kandinskij, Vasilij V.
Kandinsky, Vassily
Kandinsky, Wassili
Kandinsky, W.
Kandinsky, Vasili
Kandinsuki¯, Vashiri¯
Kandinskij, Vasilij Vasil'evic?
Kandinski, ... Kandinsky, Vasilii
Kandinskij, Vasilij
Kandinskij, Vassilij
Kandinskij, Wassily
Kandinsky, Wassilij
Kandinski, Vasilij
Kandinsky, Vasily
Wassily
Kandinsky
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 13