Hoffmann, Heinrich (1885-1957)

Heinrich Hoffmann wurde am 12. September 1885 in Fürth geboren. Sein Vater war Fotograf Robert Hoffmann, in dessen Studio in Regensburg absolvierte er seine Lehre, nachdem ihm das gewünschte Malereistudium durch den Vater verwehrt blieb. Ab 1901 begab er sich auf mehrjährige Wanderschaft und arbeitete bei verschiedenen Fotografen. 1906 ging er nach München und leitete zwei Fotostudios, eines davon das Atelier Elvira. Ab 1909 hatte er sein eigenes Atelier in München. 1911 heiratete er Therese „Nelly“ Baumann, mit der er zwei Kinder hatte: Henriette und Heinrich. 1913 gründete Hoffmann den Bilderdienst Photobericht Hoffmann und spezialisierte sich auf Pressefotografien und Porträts, daneben führte er einen großen Postkartenvertrieb. Er diente im Ersten Weltkrieg und kehrte 1918 zu seinem Beruf als Pressefotograf zurück. Im April 1920 trat er der NSDAP bei und begann Parteigrößen für verschiedene Blätter zu fotografieren. Nach dem Hitlerputsch von 1923 erschienen Hoffmanns erste Hitlerporträts. Im Jahr 1929 wurde er Mitglied des Münchner Stadtrates und in seinem Fotoatelier ging die 17-jährige Eva Braun in die Lehre, hier lernte sie Hitler kennen. Ab 1932 betrieb Hoffmann zunehmend propagandistische Bildberichterstattung und war mit seinem Verlag "Heinrich Hoffmann. Verlag national-sozialistische Bilder" finanziell sehr erfolgreich. Im August 1937 war er in Hamburg maßgeblich an der Beschlagnahmung von Kunstwerken "entarter Kunst" beteiligt. Von 1939 bis 1944 gab Hoffmann die populärwissenschaftliche Zeitschrift Kunst dem Volk heraus. 1945 wurde er von der US-Armee festgenommen und schließlich zu vier Jahren Haft und zur Konfiszierung seines gesamten Vermögens, welches 1943 auf sechs Millionen Reichsmark geschätzt wurde, darunter 278 Kunstwerke, verurteilt. Nach seiner Entlassung 1950, zog er nach Epfach nahe München. Seine zweite Ehefrau Erna Gröbke lebte bis 1988 in dem gemeinsamen Haus mit dem ehemaligen Stummfilmstar Wera Engels zusammen.