Henninger, Manfred (1894-1986)

Name
Henninger, Manfred
Lebensdaten
1894-1986
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1894
Geburtsort
Todesjahr
1986
Sterbeort
Biografische Angaben
Am 2. Dezember 1894 wurde Manfred Henninger in Backnang (Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg) geboren. Nachdem er sich 1914 als Freiwilliger meldete und 1916 nach einer schweren Erkrankung als dienstuntauglich erklärt wurde, erhielt Henninger Kunstunterricht bei Heinrich Seufferheld an der Universität Tübingen. 1919 begann Henninger sein Studium an der Stuttgarter Akademie bei Robert Pötzelberger und im Winter 1922 an der Dresdner Akademie bei Karl Albiker und Oskar Kokoschka. 1928 heiratete er Maria Kress. Ein Jahr später wurde sein Sohn Arnold geboren, 1931 sein zweiter Sohn Johannes Markus. 1933 emigrierte Manfred Henninger nach Ibiza. Nach Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wurde sein dritter Sohn Peter geboren und Henninger siedelte sich in einer umgebauten Mühle, dem "Molino di Brumo", zwischen Arcegno und Ronco im Tessin an. Von hier zog er 1942 nach Verscio um. Die Kriegsjahre in der Emigration waren mit Armut und Isolation verbunden. Nur wenige Verkäufe seiner Werke waren möglich, und so lebte die Familie zum Teil von der Unterstützung durch Schweizer Hilfswerke. Erst 1949 kehrte Henninger durch eine Berufung zum Lehrer an die Staatliche Akademie der bildenden Künste in Stuttgart nach Deutschland zurück. An der Akademie, deren Rektor Henninger von 1955 bis 1957 war, blieb er bis zum Jahr 1961. Am 4. November 1974 starb seine Ehefrau, Manfred Henninger selber starb am 5. Oktober 1986 in Stuttgart. Die Hauptthemen in Henningers Malerei sind Landschaft und Aktfiguren (Badende). Ab 1941 arbeitete er auch in Keramik. Henninger beschäftigte sich eingehend mit der Antike. Es entstanden Illustrationszyklen zu Ovids Metamorphosen, dem Satyricon des Petronius und der Aeneis von Vergil. Später entstand noch eine Folge von Zeichnungen und Pastellen zum Landbau (Georgica) des Vergil. Im Jahr 1929 wurde Manfred Henninger Mitbegründer der Stuttgarter Neuen Sezession und 1955 des Künstlerbundes Baden-Württemberg, dessen Vorsitzender er von 1967 bis 1979 war. Im Winter 1967/1968 weilte er als Gast in der Villa Massimo in Rom. 1975 wurde Henninger die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen, 1979 die Bürgermedaille der Stadt Stuttgart, ein Jahr später die Bürgermedaille der Stadt Backnang. 1985 folgten die Verleihung des Hans-Thoma-Preises und das Große Verdienstkreuz mit Stern. 1986 verstarb Manfred Henninger in Stuttgart.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Keramiker
Beziehung zu Körperschaften
Andere Namen
Manfred
Henninger
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 2, Leipzig 1963-1962 S. 420