Gramatté, Walter (1897-1929)

Name
Gramatté, Walter
Lebensdaten
1897-1929
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1897
Geburtsort
Todesjahr
1929
Biografische Angaben
Walter Gramatté wurde am 8. Januar 1897 als Sohn eines Bäckers in Berlin geboren. Nach vorzeitiger Beendigung der Schulzeit war er 1914 Kriegsfreiwilliger an der belgischen Westfront. Im Sommer 1915 wurde er vorläufig aus dem Sanitätsdienst entlassen. Geschwächt durch ein Knochenleiden, einer Wirbelsäulenverkrümmung und einer Kriegsverletzung, wurde er auch durch eine Muskelentzündung des rechten Armes behindert. Er begann gegen den Willen der Eltern ein Studium an der Königlichen Kunstschule des Berliner Kunstgewerbemuseums. Nach einer Jahresfrist wurde er erneut einberufen. Es folgten Entlassung, Wiedereinberufung und im Januar 1918 endgültige Entlassung aus dem Militärdienst. Gramatté wurde Hilfslehrer in Berlin, wo auch die lebenslange, enge Freundschaft mit dem Schriftsteller Hermann Kasack begann. Er nahm die unterbrochene künstlerische Arbeit wieder auf. Wegen der erzwungenen Aufgabe des Studiums bildete er sich autodidaktisch weiter. Nach kurzer, unglücklicher erster Ehe heiratete er 1920 die russische Komponistin und Violinistin Sophie-Carmen (Sonia) Friedman, die Tochter des Kindermädchens von Leo Tolstoi. Trotz häufiger, auch krankheitsbedingter Auslandsaufenthalte in Venedig, Paris und Barcelona (hier sogar 1924-26 zeitweilige Niederlassung) vertiefte er Bekanntschaften und Freundschaften zu Verlegern, Literaten und Malerkollegen in Berlin und Hamburg. Seine Wohnungsnachbarn waren Erich Heckel, Max Beckmann, zu seinen Bekantten zählten unter anderem Karl Schmidt-Rottluff, Ferdinand Möller, Wolf Przygode und Rosa Schapire. Nachdem sich sein Gesundheitszustand fortwährend verschlechtert hatte, musste Gramatté sich 1928 klinisch behandeln lassen. Walter Gramatté starb am 9. Februar 1929 in Hamburg an einer Darmtuberkulose.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Andere Namen
Walter
Gramatté
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 2, Leipzig 1953-1962, S. 290