Gött, Hans (1883-1974)

Name
Gött, Hans
Lebensdaten
1883-1974
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1883
Geburtsort
Todesjahr
1974
Biografische Angaben
akademischer Titel: Professor
Hans Gött wurde am 8.6.1883 in München als Sohn eines Gymnasialdirektors geboren. 1902 legte er das Abitur in Ingolstadt ab. In der Jugend verkehrte er in den Münchner Familien Pringsheim, Furtwängler, Hildebrand/Sattler. 1903 wandte sich Gött der bildenden Kunst zu, indem er neben dem vom Vater geforderten Architektur-Studium (TH München, 1903/04) Privatkurse im Aktzeichnen bei Hans Lietzmann belegte. Zwischen 1904 und 1907 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München bei Gabriel von Hackl, Peter Halm, Angelo Jank, zwischen 1905 und 1906 nahm er private Zeichenkurse bei Johann Brockhoff. 1907 bis 1909 ging er nach Paris und lernte dort zunächst bei Colarossi, ab November 1908 acht Monate bei Henri Matisse. Dort verkehrte er auch im Kreis des Café du Dôme. 1908 erhielt er durch Wilhelm Uhde Kontakt zu Picasso, dessen Frühwerk Gött lebenslang schätzte. Er unternahm einige Studienreisen: 1909 in die Bretagne, 1909 und 1911 nach Südfrankreich. Ab 1910 war er wieder in München, wo unter anderem Kopien nach alten Italienern und pompejanischen Fresken entstanden (noch 1949 kopierte er Giotto). 1914 bis Anfang 1918 war er Kriegsteilnehmer. Ab 1919 Mitglied der Münchener Neuen Secession, der auch Carl Hofer angehörte, dem sich Gött in Motivwahl und Malweise verwandt fühlte. 1928/29 schuf er Gobelin- und Mosaikentwürfe für die Ausstattung des Dampfers Europa von Paul Ludwig Troost, mit dem er ab 1906 befreundet war. 1937 wurde er Opfer der Zensur durch Hitler, der bei der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst zwei Bilder von ihm abhängen ließ. Zwei Bilder in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen wurden als "entartet" beschlagnahmt, doch unterlag Gött keinem Malverbot. 1937 und 1938 erhielt er für die offiziellen Künstler-Festzüge Aufträge zu mythologischen Riesengobelins. Auf Betreiben von Bernhard Bleeker wurde er im Mai 1944 zum Professor an der Akademie der Bildenden Künste München (bis 1952) ernannt. Ab 1947 Mitglied der Neuen Gruppe München, 1957 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Gött verstarb am 12.2.1974 in München.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Andere Namen
Hans
Gött
Quelle für Namensansetzung
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 1, Rüsselsheim/Main 1988, S. 304