Coester, Otto (1902-1990)

Name
Coester, Otto
Lebensdaten
1902-1990
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1902
Todesjahr
1990
Biografische Angaben
Otto Coester wurde am 3. April 1902 in Rödinghausen in Nordrhein-Westfalen geboren. 1921 begann er sein Studium der Innenarchitektur an der Kunstgewerbeschule Wuppertal-Barmen, wechselte jedoch 1922 das Fach und belegte Kunstgeschichte an der Universität Köln. In den Jahren 1922/23 - während eines München-Aufenthaltes - begann er plastisch zu arbeiten. 1925 erhielt er seinen ersten öffentlichen Auftrag zur Herstellung eines Taufbeckens für die Kirche St. Maria zur Wiese in Soest. Ein Jahr später fertigte er ein Ehrenmal für den Friedhof in Tönnigsen bei Soest. Im selben Jahr unternahm er eine Studienreise nach Paris wo er den Maler und Bildhauer Ossip Zadkine (1890 - 1967) besuchte und Kontakt zum Kreis der Pariser Surrealisten aufnahm. 1928 siedelte er für zwei Jahre nach Dornburg bei Jena über, um in der Töpferwerkstatt des Weimarer Bauhauses bei Otto Lindig (1895 - 1966) zu arbeiten. Ein Jahr später wurde er Mitglied der Assoziation revolutionärer Künstler bis zu deren Auflösung durch die Gestapo 1933. Seine letzten öffentlichen plastischen Arbeiten entwarf er für St. Nicolai in Dortmund, die erste Eisenbetonkirche in Deutschland. Fortan widmete er sich nur noch den graphischen Künsten. 1933 wurde er als Sacharbeiter in der Fachgruppe Malerei bei der Reichskammer der Bildenden Künste angestellt. Ein Jahr später begann er, als Lehrer für freie Graphik an der Kunstakademie in Düsseldorf zu unterrichten, und betreute bis 1935 als Juror verschiedene Ausstellungen. Erst 1938 erhielt er schließlich eine ordentliche Professur für freie Graphik an der Akademie in Düsseldorf. Zwei Jahre später meldete er sich als Soldat, wurde jedoch 1941 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Militärdienst entlassen. 1943 nahm Coester seine Lehrtätigkeit in Düsseldorf erneut auf, musste jedoch aufgrund von Bombenangriffen mehrmals den Wohnort wechseln, um schließlich 1945 nach Düsseldorf zurückzukehren. Bis zu seiner Emeritierung und seinem Umzug nach Wilhelmsdorf 1967 lehrte er an der dortigen Akademie, zu seinen Schülern zählten beispielsweise Gerhard Wind (1928 - 1992), Heinz Mack (geb. 1931), KP Brehmer (1938 - 1997) oder Gunther Keusen (geb. 1939). 1948 waren seine Arbeiten auf der Biennale in Venedig ausgestellt, 1959 nahm er an der documenta II in Kassel teil. Am 17. August 1990 verstarb Otto Coester in Wilhelmsdorf in Baden-Württemberg.
Beruf / Funktion
Maler
Grafiker
Bronzebildner
Andere Namen
Koester, Otto
Otto
Coester
Quelle für Namensansetzung
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 1, Rüsselsheim/Main 1988, S. 181