Bonatz, Paul (1877-1956)

Name
Bonatz, Paul
Lebensdaten
1877-1956
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1877
Todesjahr
1956
Sterbeort
Biografische Angaben
Wirkungsort: Stuttgart, Tübingen, Istanbul
akademischer Titel: Professor
Paul Bonatz wurde am 06.12.1877 in Solgne bei Metz geboren. Nach zwei Semestern Maschinenbau, studierte er zwischen 1897 und 1900 Architektur bei Karl Hocheder und Friedrich Thiersch in München und erhielt 1899 einen Hochschulpreis. Im Jahr 1900 unternahm er eine Studienreise nach Oberitalien. 1900 und 1901 war Bonatz Mitarbeiter bei Theodor Fischer im Stadtbauamt München. Von 1902 bis 1906 war er dessen Assistent an der Technischen Hochschule Stuttgart und wurde dort 1908 bis 1943 dessen Nachfolger. Nebenbei war Bonatz zwischen 1910 und 1944 in Stuttgart als Architekt assoziiert mit Friedrich Eugen Scholer. 1913 reiste er nach Ägypten. 1917 diente er als Soldat in Polen. 1918 saß er im Vollzugsausschuss der Arbeiterräte. 1933 wurde er denunziert und durch die Gestapo verhört. Er war Jury-Mitglied der Weltausstellung 1937 in Paris und schloss Freundschaft mit Auguste Perret. In den Jahren zwischen 1935 und 1941 war Bonatz Vertrauensarchitekt und Berater des Generalinspekteurs für den deutschen Straßenbau und außerdem erhielt er von 1939 bis 1943 große öffentliche Planungsaufträge. 1941 wurde er aufgrund eines Herzleidens in das Sanatorium in Baden-Baden eingeliefert. Zwischen 1943 und 1946 war Bonatz Berater des türkischen Kultusministeriums, weswegen er ab 1944 in der Türkei ansässig war. In den Jahren von 1946 bis 1953 lehrte er als Professor für Entwurf an der Technischen Hochschule Istanbul. Nachdem er 1948 besuchsweise nach Deutschland reiste, kehrte Bonatz 1954 wieder zurück. Neben der Weltausstellung in Paris war Bonatz bei zahlreichen wichtigen Wettbewerben Preisrichter, so etwa für das Projekt Groß-Madrid 1930, das Atatürk-Mausoleum in Ankara 1942 und die Stadtplanung von Antalya 1955. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen die Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft des Königreiches Württemberg und das Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone (1912). Er war Ehrenbürger von Stuttgart. Bonatz war Mitglied des Deutschen Werkbundes (1908), des Royal Institute of British Architects (1927), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1949) und Ehrenmitglied des Bundes Deutscher Architekten (1950). Paul Bonatz starb am 20.12.1956 in Stuttgart.
Beruf / Funktion
Architekt
Andere Namen
Paul
Bonatz
Quelle für Namensansetzung
M
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1953-1962, S. 260