Blumenthal, Hermann (1905-1942)

Name
Blumenthal, Hermann
Lebensdaten
1905-1942
Geburtsjahr
1905
Geburtsort
Todesjahr
1942
Sterbeort
Biografische Angaben
Wirkungsort: Essen/Ruhr, Berlin
Hermann Blumenthal wurde am 31.12.1905 in Essen/Ruhr/Ruhr geboren. Er entstammte der Familie eines Werkmeisters, dEssen/Ruhr/Ruhr Vorfahren Bloomendal aus Holland waren. Seit 1920 arbeitete er in der Technik der Ölmalerei. 1920 bis 1924 absolvierte er eine Lehre als Steinbildhauer in Essen/Ruhr/Ruhr, daneben besuchte er bis 1925 die Handwerker- und Kunstgewerbe Schule ebenda. Er war Student an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin. Bis 1927 lernte er bei Wilhelm Gerstel, bis 1931 bei Edwin Scharff. Neben dem Studium als Steinbildhauer, war er besonders für Josef Enseling tätig. 1929 wurde Blumenthal Meisterschüler von Edwin Scharff. 1930 erhielt er den Großen Staatspreis für Bildhauer, 1931 hielt der Künstler sich mit einem einjährigem Stipendium der Villa Massimo in Florenz und Rom auf. In den Jahren 1932 bis 1934 lebte er in bescheidenen Verhältnissen in einer Fabrikhalle in Nowawes bei Potsdam. Anschließend übersiedelte er nach Berlin in die Ateliergemeinschaft Klosterstraße, wo auch Käthe Kollwitz, Gerhard Marcks, Ludwig Kasper, Werner Heldt und Werner Gilles tätig waren. 1935 war er Stipendiat der Akademie Kassel. 1936 bis 1937 hielt sich der Bildhauer erneut in der Villa Massimo auf, wo er die Bekanntschaft mit Christian A. Isermeyer machte. Im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" wurde seine Arbeit Schreitender (Bronze 1929/31) aus dem Folkwang-Museum Essen/Ruhr/Ruhr entfernt. 1939 erhielt Blumenthal den Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf. 1940 wurde der Künstler eingezogen und an der West- und Ostfront eingesetzt, wo er am 17.08.1942 bei der Bewachung einer Bahnlinie bei Kljasticy in Russland in einem Partisanenhinterhalt umkam. Eine Freistellung vom Fronteinsatz, die Arno Breker auf Bitte von Carl Georg Heise erwirkt hatte, traf nach dem Tod bei der Truppe ein. Trotz seines frühen Todes umfasst Blumenthals Werk über 130 Plastiken in Gips, Naturstein und Bronze, darunter 45 Porträts. Als Kern seines Werkes gelten große kraftvolle Statuen. Nach 1945 zeigte das Werk des Bildhauers besonders in der figürlichen Skulptur der DDR deutliche Nachwirkungen.
Beruf / Funktion
Bildhauer
Andere Namen
Hermann
Blumenthal
Quelle für Namensansetzung
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 1, Leipzig 1953-1962, S. 238