Marcks, Gerhard (1889-1981)

Name
Marcks, Gerhard
Lebensdaten
1889-1981
dazugehöriger Bestand
Geburtsjahr
1889
Geburtsort
Todesjahr
1981
Sterbeort
Biografische Angaben
Gerhard Marcks wurde am 18.2.1889 in Berlin geboren. Von 1899 bis 1907 besuchte er das humanistische Gymnasium in Berlin. 1908 schloss er sich zu einer Werkstattgemeinschaft mit dem Bildhauer Richard Scheibe zusammen und hatte Kontakt zu den beiden Bildhauern August Gaul und Georg Kolbe. Während dieser Zeit wandte er sich als Autodidakt der Bildhauerei zu. Nach seinem Militärdienst, während dessen er 1916 schwer erkrankt war, arbeitete er mit der Steingut-Fabrik Velten-Vordamm zusammen. Es entstanden farbig glasierte Tierplastiken, die für die Serienproduktion gedacht waren. Ab 1918 lehrte er an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Berlin. 1919 wurde er an das Bauhaus in Weimar berufen, ein Jahr später leitete er die Bauhaus-Töpferei in Dornburg an der Saale, wo er mit Otto Lindig, Max Krehan, Marguerite Friedlaender und Franz Rudolf Wildenhain zusammenarbeitete. Durch seine Freundschaft mit Lyonel Feininger wurde er angeregt, sich auch mit der Technik des Holzschnitts zu beschäftigen. Die Bauhaus-Töpferei wurde beim Umzug nach Dessau nicht mit übernommen. 1925 erfolgte die Berufung als Lehrer der Bildhauerklasse an die Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein in Halle. Er unternahm Studienreisen nach Paris, Italien und Griechenland. 1928 erhielt er den Villa Romana-Preis. 1928 übernahm er das Rektorat an der Burg Giebichenstein. Dort wurde er gleich nach der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 entlassen. Marcks zog nach Niehagen, heute ein Ortsteil von Ahrenshoop, an die Ostsee. 1935 war er als Studiengast fünf Monate in der Villa Massimo in Rom, ab 1936 arbeitete er in Berlin. 1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten 86 seiner Arbeiten, diffamierten seine Werke in der Ausstellung "Entartete Kunst" und erteilten ihm Ausstellungsverbot. 1945 wurde er an die Landeskunstschule in Hamburg berufen, ab 1950 arbeitete er freischaffend in Köln. Seine Arbeiten wurden unter anderem auf den ersten drei documenta-Ausstellungen in Kassel und auf der Biennale in Venedig gezeigt, außerdem erhielt er zahllose Preise und Anerkennungen. Anfang der 1970er Jahre zog er sich nach Burgbrohl in die Eifel zurück, wo er ein Landhaus gekauft hatte. Dort verstarb Marcks am 13. November 1981.
Beruf / Funktion
Bildhauer
Maler
Grafiker
Andere Namen
Gerhard
Marcks
Quelle für Namensansetzung
Ulrich Thieme, Felix Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste von der Antike bis zur Gegenwart, Band 24, Leipzig 1907-1950, S. 73